Weidenpollen für Insekten

Weiden sind kostbare Frühblüher und dienen der Insektenernährung im zeitigen Frühjahr

 

Weiden gibt es in unüberschaubar vielen Sorten. Sie kreuzen sich schnell, was die Sortenvielfalt fördert. Sortenrein bleiben sie selten.

Ihre Ruten können dick, dünn, biegsam oder nicht, verdreht oder glatt sein. Was sie generell vereint, ist ein starkes Wachstum und die Standortvorliebe für feuchte Wiesenstücke oder Bachläufe.

Ebenso die Salicylsäure in ihren Rinden, die eine Linderung bei Kopfschmerzen bietet.

 

 

Die Farben der jungen Ruten reichen von einem matten Braun über Grün- und leichte Blautöne bis ins stark farbige Orange.

 

Vor allem im Winterhalbjahr leuchten sie mitunter schon von Weitem.

An den Rindenstrukturen der Stämme sind Weiden schwierig zu erkennen. Vor allem alte Bäume lassen eher eine Eiche oder Erle vermuten. Auffällig anders ist jedoch, dass ihre Stämme oft innerlich verfaulen, sich regelrecht auflösen und nur noch die äußeren Rindenbereiche stehen bleiben. Diese Fragmente wachsen weiter, was ich zutiefst bemerkenswert finde.

An Weide lässt sich das Kambium, die lebende Wachstumsschicht, die sich kurz hinter der Rinde aller Bäume befindet, gut studieren.

 

Auch die Blätter sind beiden Weiden eher kein Bestimmungsmerkmal. Sie können lanzettlich, länglich oder oval sein. Grau behaart, dunkelgrün, fahlgrün oder silbrig.

Allerdings sind für mich die Knospen und ihre Anordnung ein brauchbares Merkmal für die Erkennung.

Ihr Neigungswinkel ist steil, die Form spitz, ohne Schuppen. An der Seite befindet sich eine Naht. Die Anordnung ist wechselständig links und rechts entlang des Zweiges.

Dies ist der frisch ausgetriebene „Himmel“ eines Kinder-Versteck-Platzes.

 

Weide wird nie ganz dicht. Sie verholzt in den unteren Bereichen und lässt sich weiter verflechten oder nachstecken.

Weidentipi

Weiden sind 2-häusig. Das bedeutet, männliche und weibliche Samenanlagen sitzen an verschiedenen Pflanzen. Damit sich Weide vermehrt, braucht es 2 Pflanzen unterschiedlichen Geschlechts.

 

Samenanlagen von männlichen Pflanzen besitzen Pollen und sind daher für Honig- und Wildbienen eine kostbare Futterquelle, da die Pflanzen bereits zeitig im Frühjahr zu blühen beginnen.

 

Weibliche Kätzchen dagegen ernähren die Schmetterlinge, die sich am Nektar laben.

Die hauptsächliche Lebenszeit der Schmetterlinge sind die Sommermonate. Von daher sind Weiden in der Regel eine schlechte Futterquelle für diese Insekten.

Es sei denn, es handelt sich um spätblühende Weiden.

 

Bei einer späten Weiden-Blüte kann sich um eine Laune der Natur handeln, um eine spätblühende Sorte oder um die „Immerblühende Mandelweide, Salix triandra Semperflorens“, die anscheinend durch eine Mutation entstanden ist.

Ihre Wuchshöhe kann bis zu 7m betragen. Durch Rückschnitt lässt sie sich auf ein Maß von 2-3 m begrenzen.

Die Blatt-Knospe der Mandelweide ist rehbraun, 5-6mm lang, schmal und eng am Zweig anliegend. Nur die Spitze steht ab.

Ihre Blütezeit ist Anfang/Mitte April bis Oktober. Die Blütenfarbe ist gelb.

 

Durch ihre immens lange Blütezeit ist sie eine kostbare Futterquelle für über 40 Wildbienen-Arten, die auch in den Sommermonaten vereinzelt Pollen und Nektar an ihr finden.

Auch bei Salix triandra Semperflorens ist die Hauptblüte April-Mai.

Daher empfiehlt sich ein Rückschnitt nach der Hauptblüte im Frühjahr.

 

Im Jahr des Rückschnitts ist die Pflanze mit dem Wachsen neuer Ruten beschäftigt und bildet keine neuen Blüten. Aus diesem Grunde könnte man den Rückschnitt in Teilschritten vornehmen. Z.B. jedes Jahr ein anderes Drittel.

Wer ein genügend großes und geeignetes Grundstück besitzt, kann verschiedene Weidensorten pflanzen, die zeitversetzt zum Blühen kommen.

Vermehren lassen sich Weiden leicht. Man steckt einfach Steckhölzer von 20-30cm Länge, 10 cm tief in den Boden. Weide wurzelt leicht. Es wächst zwar nicht jedes Holz an, doch bei einem geeigneten Standort ist eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben.

Man spricht hier von einer vegetativen Vermehrung.

Weiden vermehren

Männliche Steckhölzer werden zu männlichen Pflanzen. Weibliche zu weiblichen.

Die generative Vermehrung erfolgt durch Bestäubung der Blüte durch Insekten oder Wind.

Vielfalt, Evolution, Erweiterung und Veränderung der Sorten kann nur über die generative Vermehrung stattfinden.

 

Wer mehr über Weide erfahren mag, dem empfehle ich mein Buch „Mit Weiden gestalten“.  Es ist im Kosmos-Verlag erschienen.

 

Sehr gerne versende ich es persönlich signiert.

Bücher

Sofern dich das Thema Weide noch weiter fasziniert, empfehle ich meinen Blogbeitrag:

„Frischgrüne Weidenzäune“.

Oder:

„Frisch, Eingeweicht oder Trocken“.

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