Beschirmendes Plätzchen

In der Hitze sucht der Mensch den Schatten

 Selbst wenn es nicht solch ein märchengleicher Laubengang sein kann. Unter einem Blätterdach ist es gleich um einige Grad kühler und eine angenehm frische Luft. Wohl dem der Pflanzen hat.

Weide eignet sich nicht für jeden Standort

Ein Gelände mit genügend Bodenfeuchtigkeit ist wichtig, damit sie gut gedeihen. 

Mehr Informationen zur Weide findest du in meinen Blogbeiträgen  „Weidenpollen für Insekten“ und  „Frischgrüne Weidenzäune“, „Weiden: Frisch, Eingeweicht oder Trocken“.

Für solch ein lebendiges Schattenobjekt benötigst du etwas Zeit und Planung

Vorplanung und eine Portion Überraschung sind bei allen lebenden Weidenobjekten an Bord- auch bei diesem.

 

Die Grundidee als zündender Funke, entscheidet über seine Machart.

Doch dann kommt es auf die Länge und Dicke deines Ausgangsmaterials an. Auf seinen jährlichen Zuwachs und die Wetterbegebenheiten, wie schnell und in welcher Form sich der Gartenschirm entwickelt.

 

Bereits beim ersten Schritt, dem Stamm kann die Vorgehensweise stark variieren.

Der Stamm dieses Objektes ist wie ein Zopf geflochten.

 

So könntest du es machen

Entweder werden im Vorfeld 3 lange Ruten zu einem klassischen Zopf verflochten und dann mindestens 2-3 Augen tief ins Erdreich gesteckt. Oder du beginnst genau andersherum.  Erst die Zweige tief in den Boden stecken, dann miteinander verflechten.

Der Vorteil bei dieser Machart gegenüber der ersten ist, dass sich die einzelnen Ruten mühelos ins Erdreich stecken lassen. Dafür wird die Flechtung des Stammes mit den fest im Boden fixierten Zweigen,  umständlicher.

 

Du siehst: Bereits beim ersten Schritt den Stamm zu flechten und ihn im Erdreich zu verankern, kann die Vorgehensweise stark variieren. Statt verflechten könntest du einzelne Ruten gerade in die Erde stecken und mit einem Hilfsmitterial fixieren.

Egal wie du es machst, wird das Geflecht oben provisorisch zusammengebunden und mit der Gartenschere gerade abgeschnitten.

Durch den Schnitt wird, wie bei der Entstehung einer Kopfweide, die Stammhöhe festgelegt und das Wachstum der Zweige angeregt. Wenn du dazu ein Bild sehen möchtest, lese den Blogartikel „Weidenpollen für Insekten“.

 

Im 2. Jahr, sobald die Ruten ein Stück gewachsen sind, werden diese erneut abgeschnitten, um sie zum Verzweigen anzuregen.

Erst im 3. Jahr beginnst du mit dem Formen des Schirmes

Dazu werden die Ruten entweder an einen runden Drahtring oder einem selbst-geschlungenen Weidenring mit Schnur befestigt.  Am besten du vereinzelst dazu die einzelnen Ruten wie Speichen.

Wenn du ohne Hilfsmittel arbeiten möchtest, kannst du die Weiden einige Male eng um den Ring schlingen und so befestigen. Dabei sollten die Ruten nicht abknicken. Sonst treiben sie an dieser Stelle nicht mehr aus.

 

Viele Hilfskonstruktionen können als Provisorium angesehen werden und irgendwann entfernt werden. Natürlich könnten sie auch einen dauerhaften Beitrag an deinem wachsenden Gartenschirm leisten, sofern deine Konstruktionen schön sind.

 

Jedes Jahr wird der Zuwachs weiter um den runden Schirmring geschlungen

Eine Weide treibt in jedem Jahr eine lange Rute, die du immer wieder um deinen, größer werdenden Ring verschlingst.

Am einfachsten ist es, wenn du  dieses Prozedere Ende des Jahres vollziehst. Jetzt sind die Ruten ausgewachsen und blattlos. 

 

So schön sieht ein frischer Blattaustrieb nach dem Winter aus.

Blog August 23

Etwa im 5. Jahr war aus den mühsamen Anfangsschritten ein imposanter Gartenschirm entsprungen. Ein flacher Teller war herangewachsen, der weiterhin Formung brauchte.

Aufgrund des natürlichen Zuwachses der Jungtriebe in Richtung Licht, bog sich der Teller meines Objektes wie ein alt gewordener Pilz nach oben. Ich musste ihn mit Schnüren zum Boden verspannen. Diese habe ich um Steine, Pflöcke oder schwere Hölzern gewickelt und am Boden abgelegt. Erst mit der Zeit versteiften die Äste und ich konnte das Provisorium entfernen.

 

Mit sehr viel Glück geschieht eine Formgebung durch Witterung

In schneereichen Jahren ist es denkbar, dass die schwere Last den Schirm nach unten biegt. Das würde einiges an Arbeit sparen.

Formgebung des Stämmchens

Bereits nach 3-4 Jahren sind die einzeln verflochtenen Ruten des Stämmchens zu Einem zusammengewachsen. Obwohl anfangs 3 Ruten ausreichen um das optische und reale Gewicht des Schirmes zu tragen kann dies bei zunehmender Größe der Oberfläche ins Ungleichgewicht geraten. Sobald die Optik unstimmig wird oder gar die Tragfähigkeit nachlässt wird der Stamm nachgebessert.

Dafür werden neue Ruten neben die alten in die Erde gebracht und entweder außen um sie herumgeschlungen oder durch Höhlungen der alten Flechtung durchgezogen. Die anfangs stark austreibenden jungen Weiden werden stoisch eingearbeitet und immer wieder abgeblättert um den Wuchs nach oben zu fördern. Auch diese frischen Steckhölzer verschmelzen recht schnell und ändern ihre Farbe durch die beginnende Verholzung. Schon bald ist kein Übergang mehr sichtbar.

Für trockene Standorte eignen sich für "Lebende Objekte" eher Hainbuchen, Linden, Hasel und Liguster

Zwar wachsen sie wesentlich langsamer, sind aber langlebiger und  im jungen Trieb ebenso bieg- und formbar.

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