Der Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsbaum – eine persönliche Geschichte zum Weihnachtsbaum

 

 

Wie ich finde, ein spannendes Thema.

Auch ein schwieriges, da auch in dieser in dieser Jahreszeit Traditionelles und Unkonventionelles stark aufeinanderprallen.

 

Ich kann mich an die Jahre erinnern, wo es furchtbar lang von einem Weihnachten zum anderen war. Das Jahr verstrich langsam, die Erwartungen an etwas Besonderes steigerten sich den letzten Tagen ins Unermessliche. Und endlich war er da, der langersehnte Termin.

 

Die Wohnstube war festlich geschmückt. Im Ofen bruzzelte die Gans. Für das Vorspielen der klassischen Weihnachtslieder mit meinem Musikinstrument hatte ich notdürftig geübt und mein Opa brummelte beim Singen wie jedes Jahr, ein bisschen vor sich hin.

Ich darf nicht vergessen zu erwähnen, dass das Christkind mit einem hellen Glöckchen klingelte, bevor sich die Tür zur guten Stube öffnete.

 

Ja, das war was.

 

Die Jahre des Erwachsenwerdens überspringe ich und lande sofort inmitten meiner floristischen Beziehung zu Weihnachten und somit beim Weihnachtsbaum.

 

In meiner Lehrzeit habe ich unzählige kleine, wohlgeformte mit Minikerzchen, Schleifen und Zäpfchen ausgeschmückt, damit sie für einige Wochen auf dem Beistelltisch standen.

Meist waren diese aus einzelnen Tannenzweigen von Hand gebunden, damit sie kompakt und ebenmäßig in ihrer Form waren.

Stellenweise wurden sie auch gewachsen im Topf angeboten.

Die größeren Zimmerbäume gab es damals wie heute im abgesägten Zustand.

 

Weihnachtsbäume werden für diesen Zweck in speziellen Kulturen aufgeforstet. Sie kommen nicht aus dem Wald. Hinter den schöngewachsenen, kompakten Bäumen verbirgt sich ein großes Wissen und viel Arbeitseinsatz.

 

 

 

So sieht es in einer Weihnachtsbaumkultur in Adelberg in der Mittelmühle aus. die Familie Müller mäht ihre Flächen unter und zwischen den Bäumen ökologisch.

 

 

Viele Jahre schmückte ich beachtliche Weihnachtsbäume mit dem Ausmaß von 5-6 Metern Höhe und 3,5 m im Durchmesser. Ebenmäßig und wohlproportioniert in der Form, die Spitzen getrimmt und geschnitten. Einer schöner wie der andere. Extra für mich gesägt, wurden sie zu einem bestimmten Datum transportiert, sicher aufgestellt und geschmückt. Eine nicht zu unterschätzende logistische Aufgabenstellung.

 

 

Weihnachtsbaum festlich dekoriert
Weihnachstbaum mit Schleifen

 

 

Jedes Jahr standen sie üppig und festlich inmitten von Hallen und Eingangsbereichen. Sie wurden goutiert und bewundert. Viele Menschen erfreuten sich.

Doch meine persönlichen Lieblinge sind die „Schleifenbäume“ nicht. Mein Herz schlägt nicht unbedingt für die Makellosen, sondern für die Außergewöhnlichen. Für die: „Von der Sonne geküssten“.

 

Was verbirgt sich denn hinter diesem klangvollen Namen?

 

Diese Bäume heben sich von der Masse ab und sind einzigartig. Nicht uniform, wie der Klassiker.

Möglicherweise sind sie krumm und schief. Besitzen 3 Spitzen oder sind zur Harfe geformt. Haben mitten im Stamm einen Knick oder einen allzu breiten Fuß.

Eventuell sind sie nur in der Hälfte dicht und benötigen einen Kompagnon, der sie begleitet. Müssen zu zweit oder dritt zusammen montiert werden. Das eröffnet neue Spielräume von außergewöhnlicher Vielfalt.

 

Moderne Gebäude Architektur kann mit einer außergewöhnlichen Weihnachtsbaum-Gestaltung leicht aufgegriffen werden. Stilistisch passt das gut zusammen.

 

Zum Beispiel kann viel verwendete Bodenfläche zu einem Winterwald mit vielen kleinen Bäumchen werden. Soll viel schmale Raumhöhe ausgeglichen werden, wird das Gegenteil gebraucht.

Hier könnte eine Tannenkrone auf ausgedünnten Stamm thronen und der Schmuck über den Köpfen der Menschen schweben. Oder alternativ ein langer „Spargel“ ausgeglichen werden.

 

Das Foto zeigt einen 5m hohen und schmalen „Baum“ aus Koniferengrün. Er ist wie ein Kranz aus abgeschnittenen Zweigen gebunden. Dieses Grün wächst wieder nach und ist eine ökologische Alternative zum gesägten Baum.

 

 

Unser Wohnzimmer hat eine beachtliche Höhe von 6m. Es wurde eine Zimmerdecke weniger eingezogen um dem Blick freien Lauf in den Garten zu lassen.

 

Der Weihnachts“Spargel“ hatte eine Höhe von 5m.

 

Ökologischer als im vergangenen Jahr geht es nicht.

 

Damals baute ich eine Skulptur aus einer abgestorbenen Zuckerhutfichte, bestückt mit roten Glaskugeln.

Meine persönlichen Weihnachtsbäume sind zwar immer unkonventionell, doch mit diesem habe ich innerhalb der Familie eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Die Hälfte war hin und weg und sprach von Kunst. Die andere hat still den Kopf geschüttelt.

 

Es wäre sehr spannend für mich zu erfahren, wie du ihn findest.

 

 

Das Grundgerüst war eine Zuckerhutfichte, die im Laufe ihres Lebens abstarb.

 

Ursprünglich wollte ich die Zweigestruktur vergolden. Dazu hätte ich erst Klarlack aufgesprüht, dann ein Goldspray verwendet. Solange mein ökologisches Bewusstsein schlummerte, fand ich das fancy. 

 

Doch in diesem Jahr verzichtete ich auf Farbe jeglicher Art. Pur kann der Baum von Insekten zerfressen werden, auf dem Kompost landen oder zu etwas anderem werden. 

 

Tatsächlich habe ich ihn weiterverarbeitet und ein Grundgestell für ein Tulpengesteck aus ihm gebaut. In meinem Instagram Profil kannst du ein Reel davon finden.

 

 

Wie sieht dein Lieblings-Weihnachts-Baum aus?

 

 

 

 

Über eine Email  von dir mit deiner Meinung würde ich mich total freuen.

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