Einen guten Strauß zu binden, kannst du mit ein bisschen Übung lernen
Du findest hier meine schriftliche Ausarbeitung vom Bindevorgang und ein paar grundsätzliche Dinge, die dir das Verständnis erleichtern.
- Gebunden wird in den meisten Fällen in der Spiraltechnik. Das heißt, dass sich die Stiele immer in eine Richtung drehen. Außnahmen sind „Parallel“ gebundene Sträuße
- Je breiter deine Stiele auseinandergedreht sind, desto mehr Volumen hat dein Strauß
- Durch diese Technik sitzen die Blütenstiele geschützt ineinander und brechen nicht ab
- Die Bindestelle bleibt eng, daher können sehr große Sträuße gebunden werden
- Durch die Drehung kann das Volumen der Stiele größer sein, als deine Hand umgreifen kann
- Nachdem dein Strauß eine gute Form besitzt wird mit Bast zugebunden
RechtshänderInnen halten den Strauß in der linken Hand, solltest du LinkshänderIn sein, denkst du dir die gesamte Anleitung spiegelverkehrt
So geht´s:
Die Blumen und das Grün liegen vor Arbeitsbeginn rechts von dir. Beginne mit der Mitte des Blumenstraußes und merke dir diese. Alle Blumen zeigen mit der Blüte nach links und mit dem Stiel nach rechts. Nur dann kann sich die entstehende Spirale aus deiner Hand heraus entfalten. Wäre die Drehung in die andere Richtung, würdest du gegen den Handballen arbeiten.
Arbeite zuerst eine Straußhälfte
Wenn alles gut gelingt, braucht der Strauß dabei nicht gedreht zu werden. Je weiter außen du die Blumen anlegst, desto breiter fächert sich die Spirale auf. So kommt Fülle in die Straußgestaltung.
Ein Strauß kann maximal bis in die waagrechte 90Grad Linie gearbeitet werden.
Drehe bitte am Ende die Straußhälfte oder bei Bedarf den gesamten Strauß in deiner Hand um. Dazu greifst du mit der rechten Hand die Blumenstiele und drehst den Strauß um 180 Grad.
Du bist sind nun auf der „Rückseite“ des Straußes. Wiederhole jetzt das Anlegen der Blumen wie bereits beschrieben und arbeite die zweite Straußhälfte.
Die Mitte eines Straußes ist der stabilste Punkt der Gestaltung
Optisch hält eine schön ausgearbeitete Mitte den Strauß zusammen. Tatsächlich sind es während der Arbeit natürlich die Finger und am Ende die Bastbindung.
Beim Straußbinden ist eine gute Vorarbeit unentbehrlich
Dazu gehört:
- Blätter entfernen, die sich im unteren Teil der Stiele befinden, denn Blätter verfaulen in der Regel schneller als die Stiele und bilden Fäulnisbakterien im Wasser.
- Rosen und andere stacheligen Zweige entdornen
- Verzweigte Stiele auseinanderschneiden
- Bast bereitlegen
- Blumenschere und Messer griffbereit haben
- Wasser ins Gefäß füllen
Vor dem Zubinden kann der Strauß in der Form korrigiert werden
Falls deine Blütenköpfe zu sehr im Strauß versinken oder zu hoch nach oben stehen, ziehst du zu lange Blüten nach oben oder unten. Ebenso kann die Blüte durch Drehen des Stieles in eine optimale Postition gebracht werden.
Ich spreche in meinen Blumen-Seminaren dabei vom „Gesicht“ einer Blume.
Du kannst dich schulen, indem du schaust, wie diese Blume gewachsen ist? Wo ihr bestes Erscheinungsbild zum Tragen kommt? Dorthin drehst du die Blüte.
Die letzten Schritte
- Sobald der Strauß das gewünschte Volumen und eine schöne, gleichmäßige Form hat, kann er abgebunden werden
- Der Bast hält den Strauß in Position, darf jedoch keine Stiele abquetschen
- Probiere aus, wann die Bindung die exakte Festigkeit hat
- Nach dem Binden wird der Strauß mit der Schere abgeschnitten und mit dem Messer angeschnitten und gleich ins Wasser gestellt
So geht der richtige Anschnitt
Lese hierzu meinen Blogbeitrag „Rosenpflege Teil 1“ und schaue dir das passende Video auf YouTube an.