Strohblumen – der gute Tipp

Strohblumen sind altbewährt und neu in Mode

Jede Mode erlebt ihre Wiedergeburt.


Alle 40-50 Jahre entfacht eine alte Leidenschaft zu neuem Leben. So auch bei den Trockenblumen. Natürlich in frischem Kleid und einer außerordentlichen Vielfalt, die es in der letzten Epoche noch nicht gab.  

Trockenblumen gab es immer, doch das Angebot vergangener Jahre war wesentlich begrenzter in der Vielfalt der Blumen. Auch im Blumenfachgeschäft meiner Eltern, gab es üppig Trockenarrangements. In den 70iger Jahren gleich so viele, dass mit ihnen eine ganze Laden-Etage bestückt war. Vieles gefärbt in allen Farben, in der Kombination mit Seidenblumen.


Aus den 70ern erinnere ich mich hauptsächlich an Strohblumen und an die kompakten Blütenbäume und runden Gestecke, die im Stuttgarter Raum aus ihnen gefertigt wurden.
Dafür wurden die Strohblumenköpfe häufig ohne Stiel getrocknet, dafür mit einem Drahtbein versehen.
Das Andrahten geschieht am besten im frischen Zustand der Blüten. Maximal dürfen sie leicht angetrocknet sein, denn sobald sie zu ausgetrocknet sind, werden sie spröde und gehen beim Durchstechen am Blütenboden kaputt.


Strohblumen, Helichrysum bracteatum, Asteraceae.

An ihren botanischen Namen erinnere ich mich ganz genau, denn er war einer meiner ersten Namen der Botanik-Schulstunden, während meiner Ausbildung zur Floristin. Diese ersten 100 Namen von damals sitzen alle fest im Gehirn verankert. Ähnlich wie beim Lernen von Vokabeln einer Fremdsprache, ist das bei den späteren nicht immer der Fall.

Strohblumen sind aufgrund ihres Blütenaufbaus in der Familie der Asteraceae (Korbblütler) untergebracht. Korbblütler fassen eine der größten Gruppen der Pflanzenwelt zusammen.
Alle Blumen mit einem runden, korbartigen Köpfchen und strahligen Blütenblättern gehören dazu. Leicht merkt man sich die Chrysanthemen, Astern, Gänseblümchen, Sonnenblumen, Löwenzahn, um nur einige zu nennen.

Sobald ein einziges Blütenblatt aus dem Körbchen fehlt, hält der Verbund der anderen schlechter beisammen und die Blumen fallen schnell auseinander. Vor allem wenn die Blüten weit aufgeblüht sind.

In den ersten Tagen meiner Ausbildung wurde die Familie der Asteraceae in Compositae umbenannt, was zu einigem Aufruhr sorgte.


Welcher Sinn hinter solchen Umbenennungen steht, habe ich als Floristin nicht erforscht. Der botanische Familienname hat in unserem Berufsfeld ohnehin an Wichtigkeit verloren. Aber ein Gespräch mit einer Botanikerin ergab, dass neue Erkenntnisse zur besseren Differenzierung der Pflanzen dienen und es dadurch zu neuen Einteilungen kommt. Im Falle der Korbblütler zurück zur alten.


Karl von Lineé war einer den ersten Pflanzenforschern, der Systematik in den Dschungel der Pflanzen brachte. Dies gelang ihm durch eine einheitliche Namensbenennung in lateinischer Sprache. Er unterteile den bisherigen Namens Wirrwarr in Gattung, Art und Familie. Wenn es nötig wurde, wurden die entsprechenden Sorten hinter der Art angefügt. Diese Einteilung ist bis heute gültig und nicht mehr wegzudenken um eindeutige Zuordnungen zu schaffen. Zwar werden die Pflanzen nicht immer mit ihren kompletten und korrekten botanischen Namen ausgesprochen, im täglichen Umgang gibt es so etwas wie Spitznamen. Ebenso deutsche, oft regional verschiedene Namen. Doch sobald eine Pflanze eindeutig bestimmt oder im Fachhandel eingekauft wird, kommt dieser immer zum Einsatz.


Botanische Namen hin oder her, die floralen Arbeiten mit den Strohblumen wurden in den 70ern, aus 3 Gründen mit Drähtchen versehen, anstatt es bei ihren originalen Stielen zu belassen. Einmal um die Blumen schneller zu trocknen, da das einzelne Köpfchen schneller trocknet als der dicke Stiel. Zweites um mehr Blüten in einer Pappschachtel übersichtlich und druckgeschützt unterzubringen und last noch least, wegen der einfacheren Verarbeitung im Werkstück.


Da die Objekte eng „Kopf an Kopf“ in einen Ziegel aus Steckmasse gesteckt wurden, ging das mit einem dünnen Drähtchen, anstatt dem natürlichen Blumenstiel, leichter von der Hand.

Je nach Werkstück wurden die Drahtstärken gewählt, ein sehr feiner Draht in der Stärke 0,7-1,0mm war für die meisten Werkstücke ausreichend. Auch das Andrahten ging mit ihnen leichter als mit einem dicken Draht.

Bereits in den 70ern benötigten Schulkinder eine Ferienbeschäftigung und wünschten ein verbessertes Taschengeld und so erschien es meinen Eltern sinnvoll, mich und meine gleichaltrige Verwandtschaft für die Arbeit des Andrahten zu begeistern. Es wurde pro Blütenkopf abgerechnet und der Ehrgeiz machte manche Schachteln voll. Reklamationen mussten verbessert werden oder brachten kein Geld.


Es gab zwei Vorgehensweisen zur Auswahl

Meine persönliche Lieblingsvariante war es, den Draht von unten durch den Blütenboden nach oben durch den Blütenkopf durchzuschieben und oben einen kleinen Haken umzubiegen. Anschließend den Draht zurück nach unten zu ziehen. Dadurch verschwand der Haken im Blütenboden und wurde unsichtbar. Natürlich durfte er nicht ganz durchgezogen werden, sonst riss die Blüte in zwei Teile und wurde unbrauchbar.

Die Variante von links nach rechts durch den Blütenkelch war insofern unpraktisch, da der Drahthaken schwieriger nach innen zu ziehen war und der Draht noch aufwändig umgebogen werden musste. Um als Stielersatz zu dienen, geschah das Umbiegen in einem komplizierten Winkel von 45 Grad, damit er senkrecht nach unten stand und den Stiel ersetzte.
Ich muss erwähnen, dass der Drahthaken Pflicht war. Ohne ihn wäre es einfacher und schneller gegangen, doch die Strohblumen blieben schlecht fixiert und fielen bei der Verarbeitung oder dem Transport ab.

 

Zurück zum Altbewährten, zeigt sich nicht nur in der botanischen Nomenklatur, ebenso in der neuen Verwendung der Strohblume, innerhalb der Blumenbinderei. Drahtbeine werden allerdings nur in Ausnahmefällen angebracht. Insgesamt ist die Floristik viel lockerer und natürlicher geworden.

 

Vorne und hinten über eine Türe gehängt, bieten diese Varianten der modernen Trocken-Arrangements freudvolle Anblicke. Sie gehen mit dem richtigen Dreh schnell und sind für jeden Menschen nachzuarbeiten.

 

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