Pflege für Schnitt-Christrosen
Die weißen Christrosen oder Schneerosen blühen in den Wintermonaten in unseren Gärten. Ihre Blütezeit ist in der Regel ab Ende November bis Ende Januar.
Als Schnittblume ist sie uns hauptsächlich um die Weihnachtszeit vertraut.
Sie gehören zu den sogenannten Kalthausblüten.
Hohe Zimmerwärme verkürzt ihre Lebensdauer und lässt schlecht angeschnittene Blüten schnell schlappen.
Daher ist eine ausreichende Wasserversorgung äußerst wichtig, die durch einen interessanten Anschnitt erreicht wird.
Es handelt sich einerseits um einen langen und schrägen Anschnitt mit dem Messer am unteren Ende des Stiels, wie bei den meisten Blumen. Andererseits um einen Einschnitt durch den Stiel.
3 Anschnitt-Techniken für Christrosen sind mir bekannt
Entweder ein zusätzlicher, langer Schnitt mit der Messerspitze durch den gesamten Stieldurchmesser der Blüte.
Hier siehst du meinen Lieblingsschnitt.
Diesen kannst du in mehrere kleine Schnitte, die nicht durchgehen abwandeln.
Oder du machst, statt des langen Durchschnittes, 2-4 kleine Ritze an verschiedenen Bereichen des Stiels. Sie reichen nur bis etwa zur Stielmitte.
Die 3. Möglichkeit sind mehrere Einstiche mit einem dicken Steckdraht quer durch den Blumenstiel hindurch.
Meine Lieblingstechnik ist der lange Durchschnitt. Das Perforieren mit einem Draht wähle ich nie. Diese Technik erscheint mir unbequem und brachial.
Die Stiche oder Einschnitte befinden sich im unteren Drittel der Blume. Sie beginnen etwa in der Hälfte des Stiels. Sind je nach Länge der Blüte 2-6 cm und enden kurz vor dem Stielende. Wird das Messer vollständig durchgezogen, schlitzt der Blütenstiel auf und wird fransig.
Ein aufgebogenes Stielende lässt sich in einem Gesteck schwieriger verwenden als intakte.
Da für eine gute Haltbarkeit, neben dem Anschnitt, ein ausreichend hoher Wasserstand nötig ist, sollten Christrosen eher als Strauß gebunden werden. Von einem Gesteck in Steckmasse rate ich ab.
Wenn Blumen „vergrünen“
Bei ausgereiften Christrosen verändert sich die reinweiße Farbe zu einem zarten Grünton. Man sagt, sie „vergrünen“. Du kennst den Ausdruck wahrscheinlich von Hortensien Blüten.
Reife Blüten sind härter und halten in der Vase wesentlich länger als ihre jungfräulichen Kameradinnen.
Eingebettet in floristische Werke bietet der Grünstich eine weiche Übergangsfarbe.
Christrosen-Samen
Die Samen der Christrosen gehören zu den Balgfrüchten.
Solange sie unreif sind bleibt die Frucht geschlossen. Mit ihrer Reife öffnen sie sich, so dass die schwarzen Kerne auf den Boden fallen.
Mehr Informationen zur Vermehrung durch Samen findest du in meinem Buch „Schnittblumenbeete“ aus dem Kosmosverlag.
Ihre vielfach zitierte Giftigkeit ist bei normaler floristischer Handhabung unbedenklich.
Christrosen eignen sich auf keinen Fall für den Verzehr. Auch nicht ihre Samen.